Knappschaft
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Haus der Knappschafts-Berufsgenossenschaft

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Knappschafts-Berufsgenossenschaft in der Kuno-Fischer-Straße in Berlin-Charlottenburg wurde in den Jahren 1929 bis 1930 nach Entwürfen des Architekten Rudolf A. Hartmann errichtet.

Bereits 1881 hatte Kaiser Wilhelm I. die Einführung einer Sozialversicherung eingefordert, durch die Arbeiter bei Arbeitsunfällen versichert sein sollten. Damit wollte der Kaiser unter anderem die immer stärker werdende sozialdemokratische Bewegung schwächen, durch die er den inneren Frieden im Lande gefährdet sah.

1885 waren die gesetzlichen Voraussetzungen für die Bildung von Berufsgenossenschaften geschaffen, so dass die ersten Berufsgenosschaften gegründet werden konnten, unter anderem die Knappschafts-Berufsgenossenschaft, die für die Bergleute zuständig war. Schnell wurde sie zur größten Berufsgenossenschaft in Deutschland.

1928 wurde der Bau eines Verwaltungsgebäudes in der Kuno-Fischer-Straße beschlossen. Der Architektekt Rudolf A. Hartmann entwarf einen repräsentativen roten Klinkerbau mit drei Etagen, das Elemente im Stile des Expressionismus aufweist. Die Vorderfront in Richtung Lietzensee wird durch den überdachten Eingangsbereich betont, der durch vier Säulen verziert ist. Zusätzlich ist der Eingangsbereich mit Reliefs geschmückt, die Arbeitsszenen des Bergbaus darstellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm das Land Berlin das Haus der Knappschafts-Berufsgenossenschaft und richtete hier verschiedene Dienststellen ein.

In den Jahren 1950 bis 1953 war in dem Gebäude die “Notaufnahmestelle für Flüchtlinge aus der DDR” als erste Anlaufstelle für DDR-Flüchtlinge untergebracht, bis diese Aufgabe durch das neu erbaute Notaufnahmelager in Berlin-Marienfelde übernommen wurde. Seit November 2007 ist am Gebäude in der Kuno-Fischer-Straße eine Gedenktafel angebracht.

Nach dem Umzug der Notaufnahmestelle zogen verschiedene Behörden und Dienststellen in das ehemalige Verwaltungsgebäude der Knappschafts-Berufsgenossenschaft ein, unter anderem die Berliner Polizei. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts folgte ein jahrelanger Leerstand.

Im Jahre 2000 erfolgte eine aufwändige Komplettsanierung. 2001 wurde das Gebäude als Medienhaus wieder eröffnet, das verschiedene Firmen der Film- und Fernsehbranche beherbergt.

Haus der Knappschafts-Berufsgenossenschaft
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin – Charlottenburg