Lietzensee
Der Lietzensee in Berlin-Charlottenburg gehört zur Kette der in der letzten Eiszeit entstandenen Grunewaldseen und hat eine Fläche von über 6 1/2 Hektar. Er wird heute ausschließlich über Grundwasser gespeist.
Seinen Namen erhielt der Lietzensee von dem früher hier gelegenen Dorf Lützow oder Lietzow, welches 1719 von der Stadt Charlottenburg eingemeindet wurde.
1820 wurde der Lietzensee von General von Witzleben erworben. Der General ließ an der Westseite des Sees die ersten Parkanlagen anlegen, die auch eine kleine Badeanstalt enthielten.
In den folgenden Jahren wechselte der Lietzensee mehrmals den Besitzer.
Ab Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu einer verstärkten Bebauung entlang des Ostufers. Entsprechend des Wohlstandes der Stadt Charlottenburg entstanden hier Villen und repräsentative Mietshäuser. Ein Beschluss des Stadtrates von 1910 verhinderte aber die vollständige Bebauung der anderen Uferteile.
Ab 1904 wurde die Kantstrasse in westlicher Richtung verlängert. Ein künstlicher Damm wurde mitten durch den Lietzensee aufgeschüttet und der See damit vollständig geteilt. Gleichzeitig wurde von der Terrain-Actien-Gesellschaft die Lietzenseebrücke aus Sandstein errichtet, die den Lietzensee überquert.
Das Gelände um den zwischenzeitlich fast verlandeten Lietzensee wurde ab 1919 im Rahmen des Notstandsprogramms nach den Plänen des Gartenarchitekten Erwin Barth als Volkspark für die Berliner Bevölkerung angelegt. Barth ließ auch zwei Kaskaden errichten, die über ein Pumpsystem den Lietzensee mit Frischwasser versorgten.
1954 wurde unterhalb der Lietzenseebrücke eine Durchführung zwischen den Seehälften geschaffen, so dass die beiden Teile wieder miteinander verbunden sind.
Der ca. zehn Hektar große Lietzenseepark ist heute noch ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner. Der Park umfasst Liegewiesen, Kinderspielplätze sowie Rosenrabatten und Blumenbeete. Zusätzlich wird der Lietzenseepark durch verschiedene Skulpturen geschmückt, wie zum Beispiel:
- den Sandalen-bindenden Knaben von Fritz Röll aus dem Jahre 1909
- den Speerträger von Bernhard Bleeker aus dem Jahre 1940
- die Vogeltränke von Rosemarie Henning aus dem Jahre 1955
- das Gefallenendenkmal des Königin-Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 von Eugen Schmohl aus dem Jahre 1925 (an der Wundtstrasse).
- die Edelstahl-Skulptur “Tangentiale Berührung – Versuch einer Balance” von Volkmar Haase aus dem Jahre 1990 (an der Witzlebenstraße gegenüber Kirche St. Canisius).
- die Skulptur “Woge mit Kugel – Der Anfang und das Ende” von Volkmar Haase aus dem Jahre 1995 (Witzlebenstraße gegenüber dem ehemaligen Kammergericht Berlin).
Lietzensee
zwischen Lietzenseeufer / Dernburgstraße / Herbartstraße / Neue Kantstraße / Witzlebenplatz / Wundtstraße
14057 Berlin – Charlottenburg