Justizvollzugsanstalt (Strafgefängnis) Plötzensee

Das ehemalige Strafgefängnis Plötzensee am Friedrich-Olbricht-Damm wurde in den Jahren 1868 bis 1879 nach den Entwürfen von Heinrich Herrmann errichtet. Es befand sich zur damaligen Zeit vor den Toren Berlins.

Auf dem über 25 Hektar großen Gelände wurde im Auftrag des Königlichen Justizministeriums unter König Wilhelm I. das damals größte Gefängnis von ganz Deutschland erbaut. Das Gefängnis bot Platz für ca. 1.200 Gefangene, die nach Geschlechtern getrennt wurden.

Herrmann entwarf eine Gefängnisanlage mit einzelnen Gebäudekomplexen, die von mehreren Höfen umschlossen waren. Das Strafgefängnis Plötzensee besaß eine eigenen Kanalisation, eine eigene Gasversorgung sowie eine Zentralheizung. Es galt als das modernste Gefängnis Europas.

Während des Dritten Reiches wurden hier vor allem politische Häftlinge inhaftiert. Viele von ihnen wurden in Plötzensee hingerichtet. Im Gedenken an diese Opfer wurde 1952 die Gedenkstätte Plötzensee auf dem Gelände des Strafgefängnisses eingeweiht.

Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Gebäude des Strafgefängnisses stark beschädigt.

Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau sowie die Erweiterung der Justizvollzugsanstalt durch Neubauten in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts.

Erhalten geblieben sind unter anderem der Wasserturm sowie die Kirche wie auch einige Versorgungsgebäude und Zellentrakte. Die Gesamtanlage mit dem alten Torhaus am Friedrich-Olbricht-Damm steht unter Denkmalschutz.

Justizvollzugsanstalt (Strafgefängnis) Plötzensee
Hüttigpfad / Friedrich-Olbricht-Damm 8 – 36 / Saatwinkler Damm 1
13627 Berlin – Charlottenburg-Nord