Hufeisensiedlung

Die Hufeisensidlung in Britz wurde in den Jahren 1925 bis 1933 nach Entwürfen des Architekten Bruno Taut und des Stadtbaurates Martin Wagner errichtet. Die unter der Bezeichnung “Großsiedlung Britz” wurde auf dem Areal des ehemaligen Gutshofes Britz erbaut und hat eine Gesamtfläche von über 37 Hektar. Sie ist ein Beispiel für das “Neue Bauen” und lehnt sich an das Konzept der Gartenstadt an.

Ab Beginn der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts herrschte in Berlin zunehmend Wohnungsnot. Grund hierfür war der starke Zuzug an Menschen, die nach dem Ersten Weltkrieg in den ländlichen Gebieten keine Arbeit mehr fanden. Daraufhin entstand in den Städten bedrückende Enge, der vorhandene Wohnungsbestand reichte nicht aus und war vielfach überbelegt. Der Bau neuer großflächiger Siedlungen wurde notwendig. Um den Bau der zahllosen Wohnungen zu realisieren, gründeten sich neue Wohnungsbaugesellschaften und Baugenossenschaften, so auch die Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft (GEHAG), die den Bau der Hufeisensiedlung in Auftrag gab.

Taut und Wagner bebauten eine Hälfte des zur Verfügung stehenden Gebietes. Dabei bildete ein eiszeitlicher Pfuhl den Mittelpunkt der Siedlung. Um diesen wurde das namensgebende Hufeisen – bestehend aus 25 dreigeschossigen Zeilenbauten, die in Form eines gebogenen Hufeisens den zentralen Pfuhl umgeben.

In insgesamt sieben Bauabschnitten entstanden fast 2.000 Wohneinheiten, die in dreigeschossigen Wohnbauten und umgebenden zweigeschossigen Einfamilienhäusern untergebracht sind. In einem späteren Bauabschnitt wurde die Hufeisensiedlung entlang der Buschkrugallee erweitert. An der Fritz-Reuter-Allee schufen Taut und Wagner eine eng zeilige Straßenrandbebauung, die als “Rote Front” bekannt wurde und eine Abgrenzung zum anschließenden Siedlungsbau von Engelmann und Fangmeyer für die Deutsche Gesellschft zur Förderung des Wohnungsbaues (DeGeWo) darstellt.

Ab 1984 wurde die Hufeisensiedlung denkmalsgerecht saniert und 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Seit Juli 1986 ist sie als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

Hufeisensiedlung
Fritz-Reuter-Allee / Parchimer Allee / Onkel-Bräsig-Straße / Blaschkoallee
12359 Berlin – Britz