Hochbunker Friedrich-Karl-Strasse
Nach den ersten Luftangriffen im zweiten Weltkrieg auf Berlin ordnete Adolf Hitler am 9. September 1940 im Rahmen des so genannten “Führersofortprogramm” den Bau von Luftabwehrstellungen und Luftschutzbunkern an.
Für Berlin wurden zunächst vier Typen von eingeschossigen Flachbunkern entworfen. Diese teilweise in den Boden eingelassenen Bunker hatten allerdings einen hohen Materialbedarf bei relativ geringem Fassungsvermögen, so dass sie die Reichsführung nicht zufrieden stimmten.
Ab 1941 entwickelte daher die Baugruppe Langer des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt oberirdische Luftschutzbauten (Hochbunker), die ein größeres Fassungsvermögen aufwiesen. Sie entsprachen praktisch mehreren übereinandergesetzten Flachbunkern. Auf diese Weise wurde weniger Material durch die Einsparung von Schutzdecken und eine geringere Grundfläche bei höherem Fassungsvermögen benötigt.
Der Hochbunker in der Friedrich-Karl-Strasse ist ein Beispiel für einen Normbunker des Typs “M 500”, was auf ein Fassungsvermögen von 500 Personen hinweist. Der “M 500” wurde als reiner Schlafbunker konzipiert. Der dreigeschossige Hochbunker besitzt je einen Eingang an den Schmalseiten.
Aus Kostengründen erhielten die Hochbunker zunächst keine Fassadenverkleidung. Nach dem Krieg sollten die Bunker zu Ehrenmalen umgebaut werden und ihre Fassaden Schmuckelemente erhalten.
Damit die Hochbunker nicht allzu abschreckend wirkten, wurden allerdings die Fassaden teilweise verputzt, der Sockel für das Walmdach ist mit einem umlaufenden Konsolenfries versehen und die Eingangstore sowie die Schlitzöffnungen sind mit Kunststein verziert.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Hochbunker Friedrich-Karl-Strasse zunächst als Lagerraum genutzt. Heute befinden sich Übungs- und Proberäume für Musiker darin.
Hochbunker Friedrich-Karl-Strasse
Friedrich-Karl-Strasse 24
12103 Berlin – Tempelhof