Turm der ehemaligen Pumpstation (Lapidarium)
Pumpstation der Canalisation zu Berlin

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Lapidarium in Kreuzberg (Berlin)
Canalisation von Berlin

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Lapidarium (ehemaliges Pumpwerk Hallesches Ufer)

Beim Lapidarium am Halleschen Ufer handelt es sich ursprünglich um das erste Abwasserpumpwerk von Berlin und damit als ältestes Wahrzeichen für die Berliner Kanalisation.

Geschichte des Lapidariums

Das Lapidarium im Stadtteil Kreuzberg wurde diente ursprünglich als Pumpstation III der Berliner Stadtentwässerung. Es wurde zwischen 1873 und 1876 nach den Entwürfen des Baurates James Friedrich Ludolf Hobrecht erbaut und ist damit das älteste Abwasserpumpwerk in Berlin.

Die Idee dahinter bestand darin, in natürlichen Senken Pumpwerke zu errichten, die das einfließende Abwasser in weiter entfernte Rieselfelder pumpten. Durch die rasch anwachsenden Bevölkerungszahlen und die Industrialisierung war es ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert notwendig geworden, die entstehenden Abwässer zu kanalisieren.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Ideen und Vorschläge zur Erbauung einer Berliner Kanalisation, die aber nicht zur Ausführung kamen. In der Zwischenzeit verschlechterten sich die hygienischen Zustände in der Stadt stetig.

1869 wurde ein Gremium unter der Leitung des Arztes Rudolf Virchow ins Leben gerufen, um die bisherigen Entwürfe zu prüfen und Schlussfolgerungen zu ziehen. James Hobrecht erhält den Auftrag in Kreuzberg ein Versuchsgelände einzurichten, um die natürliche Reinigung von Abwässern durch Einleitung in landwirtschaftliche Nutzflächen zu untersuchen. Die positiven Ergebnisse dieser Berieselungsversuche führen zur Einrichtung der so genannten “Rieselfelder”.

Insgesamt plant Hobrecht zwölf solcher als Radialsystem bezeichneten Anlagen für Berlin, die Abwässer aus dem damaligen Stadtgebiet auf die außerhalb des Stadtkerns liegenden Felder pumpen.

Als erstes entsteht das Radialsystem III mit seinem Pumpwerk am Halleschen Ufer. Das in der Senke liegende Pumpwerk sammelt die Abwässer aus der damaligen Friedrichstadt, der Dorotheenstadt, aus Alt-Cölln und dem Tiergartenviertel. Dieses Gebiet war das dicht besiedelste in Berlin mit über 100.000 Einwohnern. 1878 ist wird das Radialsystem III mit einer Kanalanlage von insgesamt über 80 Kilometern Kanallänge abgeschlossen. Die Fertigstellung am 1. Januar 1878 gilt als offizielles Datum für die Inbetriebnahme der Berliner Kanalisation.

Die von Hobrecht entworfenen Radialsysteme waren über lange Jahre in das Berliner Kanalisationssystem eingebunden. Erst in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Pumpstation des Radialsystem III vom Netz genommen.

1979 / 1980 erfolgte die Umwidmung des Gebäudes als Lapidarium (Skulpturensammlung). Ab diesem Zeitpunkt wurden hier Denkmale und Standmale (vor allem von der Siegesallee) aufbewahrt.

Seit 2009 ist das Lapidarium geschlossen, die verwahrten Skulpturen wurden in die Spandauer Zitadelle umgesetzt.

Lapidarium (ehemaliges Pumpwerk des Radialsystem III
Hallesches Ufer 78 / Schöneberger Strasse 21
10963 Berlin – Kreuzberg