Eternit-Werk

Das Eternit-Werk in der Köpenicker Straße in Rudow wurde ab dem Jahre 1929 für die Deutsche Asbest Zement AG errichtet.

Im Jahre 1901 hatte der Firmengründer Ludwig Hatschek in Österreich ein Patent für die Herstellung von “Kunststeinplatten aus Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln” – später unter der Bezeichnung “Eternit” geschützt – angemeldet. In den folgenden Jahren wurde die Produktion erweitert und das Produkt 1904 in Deutschland eingeführt.

Nur während der Zeit des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Weltwirtschaftskrise unterbrochen, trat der Werkstoff einen weltweiten Siegeszug an und revolutionierte die Bauwirtschaft.

1929 wurde die Deutsche Asbest Zement AG mit Sitz Berlin gegründet. Für diese wurde ein umfangreiches Fabrikensemble an der Köpenicker Straße zur Produktion von Eternitplatten entworfen.

Während des Zweiten Weltkrieges stagnierte die Nachfrage. Die Produktion wurde vorübergehend eingestellt. Erst 1949 wurde sie wieder aufgenommen. Ab Mitte der fünfziger Jahre expandiert das Unternehmen und eröffnet bundesweit weitere Eternit-Werke.

1955 folgte ein Umbau der Gebäude nach Entwürfen des Architekten Paul Gotthilf Reinhold Baumgarten.

1980 wird die inzwischen als gesundheitsgefährdend eingestufte natürliche Asbestfaser durch eine synthetische Kunstfaser ersetzt.

1997 wird die Fabrikanlage in der Köpenicker Straße unter Denkmalschutz gestellt.

Ende der neunziger Jahre wird die Plattenproduktion vollständig in die Werke Heidelberg und Neubeckum verlagert. Für den Standort in Berlin – Rudow wird die Errichtung neuer Produktionsstraßen für die Fertigung von Tonziegel in Betracht gezogen. Dies hätte aber umfangreiche Umbauten der nun unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zur Folge.

Das Eternit-Werk wird schließlich vom 30. Juni 2001 endgültig geschlossen.

Eternit-Werk
Köpenicker Straße 26
12355 Berlin – Rudow