Nollendorfplatz

Der heutige Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg war ursprünglich Teil einer Ringstraße, die rund um das damalige Berlin führen sollte. Er war – wie auch der Wittenbergplatz – Bestandteil des Hobrecht-Planes von 1862, der die Bebauung rund um Berlin festlegte und nach seinem Verfasser, dem preußischen Stadtplaner James Hobrecht, benannt wurde. Dieser Plan – bekannt unter der Bezeichnung Generalszug, der an die Befreiungskriege erinnert, sah eine umfassende Bebauung der Randgebiete Berlins vor, um der während der Industrialisierung einsetzenden Landflucht Herr zu werden.

Der Nollendorfplatz selbst wurde um 1880 als Stadtplatz nach den Ideen des Generalgartendirektors Peter Joseph Lenné angelegt und ursprünglich parkähnlich gestaltet.

Mit dem Bau der Berliner Hochbahnstrecke erfuhr der Nollendorfplatz zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine umfassende Umgestaltung. Der oberirdische Teil des heutigen U-Bahnhofes Nollendorfplatz wurde im Auftrage der freien Stadt Schöneberg im Jahre 1902 nach den Entwürfen der Architekten Wilhelm Albert Cremer und Richard Wolffenstein errichtet, die den Bahnhof auf Wunsch der umliegenden Gemeinden Schöneberg und Charlottenburg mit umfangreichen Schmuckelementen und einer Kuppel gestalteten. In den Jahren 1908 bis 1910 folgte der unterirdische Bahnhofsteil, der den Nollendorfplatz zu einem Verkehrsknotenpunkt erweiterte.

1926 wurde der Bahnhof erneut erweitert und erhielt eine Bahnhofsvorhalle nach den Plänen des Architekten Alfred Grenander.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bahnhof Nollendorfplatz sowie die umgebende Bebauung stark beschädigt und nach dem Krieg vereinfacht instandgesetzt. Aufgrund sinkender Fahrgastzahlen nach dem Mauerbau und der damit verbundenen Unterbrechung der Linie in Richtung Pankow wurde der Bahnhof im Jahre 1972 stillgelegt und durch einen Flohmarkt genutzt.

Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde die U-Bahn-Verkehr in Richtung Pankow wieder aufgenommen und der Bahnhof wieder eröffnet. Ab 1999 wurde der Bahnhof Nollendorfplatz umfassend saniert. Anstelle der im Krieg zerstörten Glas-Kuppel erhielt der Bahnhof eine offene Eisenkonstruktion.

Nollendorfplatz
10777 Berlin-Schöneberg