St.-Michaels-Heim (ehemals Palais Mendelssohn)

Das heutige St.-Michaels-Heim in der Bismarckallee wurden in den Jahren 1896 – 1898 nach den Entwürfen des Architekten Ernst Eberhard von Ihne errichtet. Bauherr war der Bankier Franz von Mendelssohn, ein Großneffe des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Das Palais wurde im Stile englischer Landhäuser erbaut. Das umliegende Grundstück wurde als Landschaftspark gestaltet. Innerhalb des Parks finden sich die Nebengebäude wie Stallungen, Portiershaus und Küchenhaus.

Franz von Mendelssohn war als Kunstliebhaber und Menschenfreund bekannt und empfing in seinem Palais zahlreiche Gäste. Als er 1935 starb, übernahm sein Sohn Robert von Mendelssohn das Anwesen sowie das Bankhaus der Familie.

1938 musste die Familie von Mendelssohn das Anwesen zwangsweise verkaufen, nachdem sie sich gegen die drohende Arisierung ihrer Bank im Dritten Reich gewehrt hatte. Nach der faktischen Enteignung des Palais wurde dieses zunächst als Telefonabhörzentrale der Gestapo genutzt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das heutige St.-Michaels-Heim bei Bombardierungen im Jahre 1943 getroffen und brannte teilweise aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zunächst notdürftig wieder hergerichtet und diente den Britischen Alliierten als Schule. Schließlich wurde das Palais an die Familie von Mendelssohn zurückgegeben.

1957 wurde das Palais an das Johannische Aufbauwerk verkauft, das es in St.-Michaels-Heim umbenannte. In den Jahren 1964 – 1967 erfolgte der Wiederaufbau des Gebäudes. Heute befindet sich hier unter anderem ein Jugendgästehaus.

St.-Michaels-Heim (ehemals Palais Mendelssohn)
Bismarckallee 23
14193 Berlin – Grunewald