Hauptbahnhof Berlin
Der Berliner Hauptbahnhof im Stadtteil Moabit ist einer der modernsten Bahnhöfe Europas und der wichtigste Eisenbahnknoten in Berlin. Er wurde in den Jahren 1995 – 2006 am früheren Standort des Lehrter Bahnhofes und des Lehrter Stadtbahnhofs nach den Entwürfen des Architekten Meinhard von Gerkan errichtet.
Vorgeschichte des Hauptbahnhofs Berlin
Mit der Elektrifizierung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert wuchs auch in Berlin die Bedeutung des Fernreiseverkehrs. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Bahnstrecken und damit auch Bahnhöfe eröffnet. Dazu zählt auch der Lehrter Bahnhof, der 1871 eingeweiht wurde und sich zum wichtigsten Überseebahnhof entwickelte, da er Berlin mit Hamburg und Bremen verband.
Für den innerstädtischen Transport wurde der Lehrter Stadtbahnhof errichtet, der mit dem Bau der Ringbahn entstand. Mit der Zunahme des Schienenverkehrs wurden in den folgenden Jahren immer wieder Umbauten und Anbauten erforderlich. Schließlich wurde 1929 die Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn abgeschlossen und die erste S-Bahn hielt am Lehrter Stadtbahnhof.
Während des zweiten Weltkrieges wurden Lehrter Bahnhof und Lehrter Stadtbahnhof stark zerstört. Zwar wurde der Betrieb nach dem Krieg wenigstens teilweise aufrecht erhalten, aber durch die Teilung Berlins verloren die Bahnhöfe fast vollständig an Bedeutung. 1952 wurde der Betrieb des Lehrter Bahnhofes schließlich ganz eingestellt und 1959 die Reste der Bahnhofsruinen abgerissen. Der Lehrter Stadtbahnhof fristete als direkt an der Grenze liegender Bahnhof nur noch ein Schattendasein.
Mit der Wiedervereinigung wird ein neues Verkehrskonzept für Berlin erforderlich. 1994 werden die Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn in einem neuen Unternehmen zusammengeführt. Bereits 1995 beginnen die Bauarbeiten für den neuen zentralen Bahnhof in Berlin – den Hauptbahnhof -, der auf dem Gelände des ehemaligen Lehrter Bahnhofs entstehen soll.
Architektur des Hauptbahnhofs Berlin
Der Bahnhof des Berlin Hauptbahnhofs ist in mehrere Hauptebenen unterteilt, die einerseits dem Bahnverkehr dienen und andererseits Geschäfts- und Verbindungsebenen darstellen. Eine Besonderheit ist die Überbauung der Berliner Stadtbahn, die bügelartig von zwei Bahnhofsgebäuden überspannt wird.
In Ost-West-Richtung verläuft eine gut 320 Meter lange gläserne Halle, die von der 160 Meter langen Bahnhofshalle in Nord-Süd-Richtung gekreuzt wird. Durch diese Anordnung wird die Funktion des Hauptbahnhofs Berlin als Kreuzungsbahnhof auch architektonisch hervorgehoben.
Im Bahnhofsbereich fahren die Züge nicht auf Schwellen, die in einem Schotterbett liegen, sondern auf einer so genannten festen Fahrbahn. Dabei sind die Gleise direkt in einem Betonbett eingelassen, was die Schwingungen im Untergrund erheblich verringert.
Berlin Hauptbahnhof
Europaplatz 1
10557 Berlin – Moabit