Reichstagsgebäude in Berlin-Tiergarten, Sitz des Deutschen Bundestags
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Reichstagsgebäude in Berlin-Tiergarten

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Reichstagsgebäude

Seit 1999 ist das Reichstagsgebäude in Berlin Sitz des Deutschen Bundestages. Auch die Wahl des Bundespräsidenten findet hier statt.

Geschichte des Berliner Reichstagsgebäudes

Mit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 wurde es notwendig ein ausreichend großes Parlamentsgebäude zu schaffen, um den Abgeordneten den nötigen Platz zu schaffen. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben und ein passendes Grundstück für den Neubau gesucht.

Zunächst wurde die Ostseite des Königsplatzes (jetzt: Platz der Republik) als Bauplatz bestimmt. Den internationalen Architektenwettberg gewann Ludwig Bohnstedt, dessen anerkannter Entwurf aber nie realisiert wurde, da der Eigentümer des ausgewählten Grundstückes seine Zustimmung zum Bau verweigerte.

In den folgenden Jahren wurde nach einem alternativen Bauplatz für das Reichstagsgebäude gesucht, es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Erst mit dem Tode des Eigentümers des ursprünglich ausgewählten Grundstücks zeichnete sich eine Lösung ab. Schließlich beschloss der Reichstag im Jahre 1881, das Grundstück an der Ostseite des Königsplatzes zu erwerben.

Im Februar 1882 wurde ein neuer Architektenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem die Architekten Paul Wallot und Friedrich von Thiersch als Sieger hervorgingen. Da der Entwurf von Wallot mehr Anhänger besaß, bekam schließlich er den Auftrag zur Umsetzung.

Am 9. Juni 1884 wurde der Grundstein für das Reichstagsgebäude gelegt. Wallot hatte zwischenzeitlich auf Wunsch des Kaisers und zuständiger Behörden zahlreiche Änderungen an seinem Entwurf durchführen müssen. So musste die ursprünglich steinerne Kuppel aus statischen Gründen in Stahl und Glas umgesetzt werden.

Der Schlussstein wurde am 5. Dezember 1894 gelegt. Die Inschrift “Dem deutschen Volke” wurde erst 20 Jahre später angebracht, obwohl sie bereits von Wallot vorgesehen war.

Am 9. November 1918 rief der Reichstagsabgeordnete Philipp Scheidemann von einem Fenster des Reichstagsgebäudes die Republik aus.

Beim “Reichstagsbrand” am 28. Februar 1933 wurde Teile der Kuppel und des Plenarsaales zerstört. Diese den Kommunisten angelastete Brandstiftung nutzte Hitler als Vorwand für die Notverordnung.

Im Laufe des zweiten Weltkrieges erfuhr das Reichstagsgebäude weitere Beschädigungen durch Bombenangriffe, so dass die Reste der Kuppel schließlich 1954 gesprengt wurden.

1971 wurde das Reichstagsgebäude – allerdings ohne Kuppel – wiederhergestellt.

Nach dem Mauerfall entschied der Deutsche Bundestag 1991, Berlin wieder zur deutschen Hauptstadt zu ernennen und das Reichstagsgebäude als Parlamentsgebäude zu nutzen. Als Sieger des folgenden Architektenwettbewerbs ging der englische Architekt Sir Norman Foster hervor, der auch den Auftrag zum Umbau des Reichstagsgebäudes erhielt.

Während der Bauzeit von 1994 bis 1999 wurde das Reichstagsgebäude mit einer begehbaren gläsernen Kuppelkonstruktion ausgestattet. Als erster offizieller Akt fand hier die Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1999 statt.

Reichstagsgebäude
Platz der Republik 1
10557 Berlin – Tiergarten