Hermann-Herzog-Schule (39. Gemeindeschule)

Das Gebäude der heutigen Hermann-Herzog-Schule – früher 39., 183. und 196. Gemeindeschule – wurden in den Jahren 1891 – 1893 nach den Plänen des Architekten Hermann Blankenstein erbaut.

Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung im Wedding stark anstieg, wurde auch ausreichender Schulraum für die wachsende Zahl der Kinder notwendig. Als Bauland wurde ein großes Grundstück in der Müllerstrasse ausgesucht. Da sich dieses Grundstück bereits im Besitz der Stadt Berlin befand, wurde das Schulgebäude nicht wie üblich versteckt auf dem Innenbereich des Grundstücks errichtet, sondern direkt entlang der Strassenzüge der Müllerstrasse, Triftstrasse und Wildenowstrasse erbaut.

Um der großen Schülerzahl Herr zu werden, wurden gleich mehrere Gebäude geplant, die drei Gemeindeschulen mit 60 Klassen beherbergen konnten. Damit wurde die heutige Hermann-Herzog-Schule die größte Schule Berlins zur damaligen Zeit.

Das Bauensemble besteht aus vier Schulgebäuden, Turnhallen und einem ehemaligen Lehrerwohnhaus. Die Fassaden sind mit gelben Backstein verkleidet und mit Schmuckelementen, teilweise aus rotem Terrakotta, verziert. Segmentbogenfenster sind axial angeordnet.

1939 wurde die 39. Gemeindeschule aufgelöst, während die 183. und 196. Gemeindeschule in die 18. und 19. Volksschule umgewandelt wurden. Später wurde hier noch die 1. Knaben-Mittelschule, die spätere Selma-Lagerlöf-Schule, untergebracht.

Ab 1950 bezog die 2. Schule für Sehschwache – die spätere Hermann-Herzog-Schule – das Gebäude.

Die Selma-Lagerlöf-Schule wurde 1979 geschlossen.

Hermann-Herzog-Schule (39. Gemeindeschule)
Müllerstrasse 158 / Triftstrasse / Wildenowstrasse
13353 Berlin – Wedding