Oberbaumbrücke

Die Oberbaumbrücke wurde in den Jahren 1893 – 1896 nach den Entwürfen des Architekten Otto Stahn errichtet. An dieser Stelle befand sich zuvor eine bereits 1724 erbaute Holzbrücke, die nachts mit dem so genannten Baum verschlossen wurde. Ab 1732 diente die Brücke gleichzeitig als Grenzübergang zwischen dem damaligen Berlin und dem Umland.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden der Brückenbau verstärkt vorangetrieben, um den Warenaustausch auf beiden Seiten der Spree zu vereinfachen. Zusätzlich sorgte der Ausbau der Eisenbahn auf beiden Seiten der Spree für ein rasantes Wachstum des Verkehrsaufkommens. Der Bau einer steinernen Brücke, die auch die verschiedenen Eisenbahn-Linien verbinden konnte, wurde notwendig.

Otto Stahn entwarf eine ca. 150 Meter lange Brücke im Stil der Neogotik, die an die altmärkischen Stadttore erinnert. Die Oberbaumbrücke ist mit zahlreichen Spitzbögen, Zinnen und Wappen verziert und besitzt Kreuzgewölbe und Türme. Im Jahre 1896 wurde sie als Brücke für Pferdegespanne und Fußgänger eingeweiht.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Oberbaumbrücke durch die Firma Siemes & Halske für den Eisenbahnverkehr erweitert. Dabei wurden die Gleise in einer zweiten Ebene oberhalb des Fußgängerübergangs eingeführt. Das Tragwerk ist mit Ziegeln verkleidet.

Der erste U-Bahnzug konnte im Februar 1902 die Oberbaumbrücke überqueren.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Oberbaumbrücke erheblich beschädigt und im April 1945 auf Befehl Hitlers teilweise gesprengt. Während der Teilung Deutschlands markierte die Oberbaumbrücke die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten.

Nach der Wiedervereinigung fand eine umfassende Restaurierung und Sanierung der Oberbaumbrücke statt, die 1995 abgeschlossen wurde. Seitdem überquert auch die U-Bahn wieder über die Brücke die Spree.

Oberbaumbrücke
Warschauer Strasse 51
10243 Berlin – Friedrichshain