Kapernaumkirche

Die Kapernaumkirche in der Seestrasse wurde in den Jahren 1900 – 1902 nach den Entwürfen des Architekten Carl Siebold errichtet. Sie entstand als eine Tochterniederlassung der evangelischen Nazarethkirche.

Ihre Existenz verdankt die Kapernaumkirche der Bodenspekulation von Graf Eduard Karl von Oppersdorf, dem das damals noch unbebaute Land an der Seestrasse gehörte. Um den Wert des Gebietes als Bauland zu erhöhen, stiftete von Oppersdorf das Grundstück sowie einen hohen Geldbetrag für die Kapernaumkirche.

Die Grundsteinlegung erfolgte im September 1897. Dies war eine Bedingung des Grafen Oppersdorf, der natürlich den Bau der Kapernaumkirche und die damit verbundene Steigerung der Grundstückspreise zeitlich vorantreiben wollte. Doch die zuständigen Behörden legten Einspruch gegen den Bau ein. Es entbrannte ein jahrelanger Streit um die erforderliche Genehmigung sowie die Finanzierung der Kapernaumkirche.

Schließlich konnte die Kapernaumkirche im August 1902 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Auguste Viktoria sowie dem Kronprinzen feierlich geweiht werden.

Die Kapernaumkirche ist als ein dreischiffiges Langhaus mit asymmetrischen Grundriss gestaltet. Die Fassaden sind mit rotem Backstein verkleidet und weisen weiß verputzte Blendfelder sowie Rundbogenfriese auf. An der Seestrasse erhebt sich ein mächtiger Eckturm.

In den Jahren 1909 – 1911 wurden das Pfarr- und Gemeindehaus nach Entwürfen von August Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe angefügt.

Während des zweiten Weltkrieges wurde die Kapernaumkirche stark beschädigt und war akut einsturzgefährdet. Der Wiederaufbau erfolgte von 1952 – 1959. Dabei wurden viele Elemente vereinfacht. So wurde die ehemalige Rosette über dem Hauptportal durch Fensterelemente ersetzt.

Kapernaumkirche
Seestrasse 34 – 35 / Antwerpener Strasse 50
13353 Berlin – Wedding