Zwölf-Apostel-Kirche

Die Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin-Schöneberg wurde in den Jahren 1871 bis 1874 nach den Entwürfen des Architekten Friedrich August Stüler für die Kirchenbehörden Berlins errichtet.

Bereits 1860 war das Gelände von der damals freien Stadt Schöneberg an Berlin abgetreten worden. Aufgrund der rasch steigenden Zahl an Kirchenmitgliedern wurde 1862 beschlossen, die Gemeinde Zwölf-Apostel zu gründen und zunächst eine Kapelle, später eine Holzkirche, zu erbauen. Aber innerhalb weniger Jahre reichte die Kapazität dieses Kirchenbaus nicht mehr aus. So wurde ab 1870 auf Anordnung des Kaiser Wilhelm I., der auch das Patronat übernahm, mit der Planung der heutigen Zwölf-Apostel-Kirche begonnen.

Die Bauplanung wurde durch den Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler durchgeführt. Die Ausführung und eine Überarbeitung der Planung übernahm der Architekt Hermann Blankenstein, da Stüler zwischenzeitlich verstorben war.

Die Zwölf-Apostel-Kirche ist als dreischiffiges Kirchengebäude errichtet und bietet Platz für über 1.200 Gläubige. Ihr Kirchturm hat eine Höhe von über 50 Metern. Sie wurde am 11. Juni 1874 in Anwesenheit des Kaisers geweiht, der auch die Bronze für die Kirchenglocken spendete.

Innerhalb weniger Jahre erwies sich auch dieser Kirchenneubau als zu klein, so dass 1895 eine Tochtergemeinde rund um den Dennewitzplatz gegründet und für diese die Lutherkirche erbaut wird.

Während des Zweiten Weltkrieges wird die Zwölf-Apostel-Kirche im November 1943 durch Bombardierungen stark beschädigt. So sind Kirchdach und Kirchturm in Mitleidenschaft gezogen und die Kirchenfenster zerstört. Nach Ende des Krieges erhält die Zwölf-Apostel-Kirche zunächst ein Notdach. Eine Besonderheit ist, das die Fensteröffnungen mit Flaschenböden ausgekleidet werden, die von einer Spirituosen-Fabrik zur Verfügung gestellt werden. Diese Fenster sind zum großen Teil bis heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz.

Ab 1959 wird die Zwölf-Apostel-Kirche unter der Leitung des Architekten Ludolf von Walthausen umfassend renoviert und teilweise umgebaut. 1968 erhält die Kirche eine neue Schuke-Orgel. Ab 1979 werden einige Notfenster durch Kirchenfenster des Künstlers Alfred Kothe ersetzt.

Zwölf-Apostel-Kirche
An der Apostelkirche 1
10783 Berlin – Schöneberg