Auerochse “Blanke Helle”

Das Naturdenkmal “Blanke Helle” ist auf dem Alboinplatz im Stadtteil Schöneberg gelegen. Dabei gehört ein Teil der Randbebauung zu Schöneberg, ein anderer zu Tempelhof.

Bei der Blanken Helle handelt es sich um einen See von ungefähr 2.500 Quadratmetern, der zur ehemaligen Seerinne auf dem Hochplateau Teltow, das vor ca. 20.000 Jahren zur Weichseleiszeit entstand. Nach dem Abschmelzen des Eises verblieben an verschiedenen Stellen sogenannte Toteislöcher, zu denen auch die Blanke Helle gehört.

Ursprünglich von Feldern umgeben und als Viehtränke genutzt, wurde das Gebiet um die Blanke Helle mit der zunehmenden Wohnbebauung des umliegenden Geländes schließlich ab 1912 durch den Architekten Erwin Barth als Stadtplatz gestaltet.

Ab 1932 wurde der Platz umgestaltet und zwischen 1934 und 1936 das Auerochsen-Denkmal des Bildhauers Paul Mersmann aufgestellt.

Mit seiner Auerochsen-Skulptur erinnert Mersmann an eine Sage, die die Blanke Helle seit jeher umgibt. Nach dieser Sage bildet die Blanke Helle – auch bezeichnet als Hels Pfuhl – einst einen Zugang zum Totenreich der Totengöttin Hel. An seinem Ufer wachte ein Priester über den Opferstein. Zweimal im Jahr soll die Totengöttin einen Stier entsandt haben, um die umliegenden Felder zu pflügen.

Der Auerochse an der Blanken Helle entstand während einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für arbeitslose Künstler während des Dritten Reiches. Obwohl die Skulptur immer wieder der Nazi-Ideologie zugeschrieben wurde, wurde das von Mersmann geschaffene Denkmal von den Nazis aber abgelehnt, da es ihnen zu religiös und zu wenig ideologisch erschien. Bereits 1936 wurde darüber diskutiert, den Auerochsen wieder abzureißen.

Der Auerochse an der Blanken Helle ist aus Muschelkalkstein gestaltet und besitzt eine Höhe von sieben Metern. Im Inneren befindet sich ein gemauerter Ziegelkern.

In den Jahren 2003 bis 2005 wurde der – im Berliner Volksmund bezeichnete “Größte Ochse von Berlin” – Auerochse an der Blanken Helle aufwändig restauriert.

Auerochse “Blanke Helle”
Alboinplatz
12105 Berlin – Schöneberg