St.-Bartholomäus-Kirche

Nach der Dorfkirche Stralau ist die St.-Bartholomäus-Kirche in der Friedenstrasse die zweitälteste erhaltene Kirche in Berlin-Friedrichshain. Sie wurde in den Jahren 1854 – 1858 nach den Entwürfen des Architekten Friedrich August Stüler errichtet, die durch den Architekten Friedrich Johann Heinrich Adler teilweise modifiziert wurden.

1854 hatte sich die Bartholomäus-Gemeinde von der Georgen-Gemeinde abgetrennt. Damit wurde ein eigener Kirchenbau notwendig, der unweit des ehemaligen Königstores entstehen sollte. Berühmtester Unterstützer des Baus der St.-Bartholomäus-Kirche war König Friedrich Wilhelm IV. Er übernahm das Patronat, unterstützte die Kirche finanziell und nahm auch auf die Gestaltung Einfluss.

Die Kirche St.-Bartholomäus ist eine dreischiffige Hallenkirche im Stile norddeutscher Backsteingotik. Sie ist auf einer kleinen Anhöhe erbaut und mit einer Treppenanlage versehen, die in eine dreiteilige Vorhalle mündet. Ein geschlossener, fünfseitiger Chor schließt sich an das Mittelschiff an.

Bereits um 1883 musste der 72 Meter hohe Turm erstmalig umfassend repariert werden. Die ursprüngliche Terrakotta-Verkleidung wurde gegen Klinkerverblendungen ausgetauscht. Es folgte eine umfangreiche Fassaden-Restaurierung in den Jahren 1905 – 1907, dabei wurde auch der gemauerte Turmhelm durch eine Konstruktion aus Metall ersetzt.

Im zweiten Weltkrieg wurde die St.-Bartholomäus-Kirche stark beschädigt. Der vereinfachte Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1952 – 1958 nach den Plänen des Architekten Willi Nerger. Dabei wurden die ursprünglichen drei parallelen Satteldächer durch ein flaches Satteldach ersetzt. Der Turm ist heute erheblich niedriger.

St.-Bartholomäus-Kirche
Friedenstrasse 1 / Otto-Braun-Strasse
10249 Berlin – Friedrichshain