Kirche St. Joseph

Die St. Joseph-Kirche in der Müllerstrasse wurde als katholische Pfarrkirche in den Jahren 1907 – 1909 nach den Entwürfen von Wilhelm J. Frydag errichtet.

Der Bau der St. Joseph-Kirche war erforderlich geworden, nachdem ab Ende des 19. Jahrhundert auch die Zahl der katholischen Einwohner des Weddings durch Zuzug aus den ländlichen Gebieten stark anwuchs. Zu dem hatte die Eröffnung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses die Zahl der Katholiken weiter erhöht.

Die ersten Entwürfe für die Kirche St. Joseph – benannt nach dem Heiligen Joseph, dem Patron der Arbeiter – stammten vom Architekten Wilhelm Rincklake, der als Pater Ludgerus in das Benediktinerkloster Maria Laach eingetreten war. Diese Entwürfe wurden von Wilhelm Frydag überarbeitet und umgesetzt.

Die als neuromanische Basilika gestalte St. Joseph Kirche fügt sich in die geschlossene Bebauung der Müllerstrasse ein. Aus der Strassenfront hebt sich eine mächtige Doppelturmfassade hervor, die mit einem Dreiecksgiebel und Rundbogenfenstern versehen ist. Die Fassade ist mit grauem Kalkstein verkleidet.

Der gewölbte Innenraum ist durch drei Schiffe unterteilt und wird durch sechs rote Granitsäulen getragen, deren Kapitelle Szenen aus dem Leben des alttestamentarischen Joseph zeigen. 1921 wurden verschiedene Mosaiken im Altarraum angebracht.

Bei einem Bombenangriff verloren in der Krypta 35 Menschen ihr Leben, die im Pfarrhof beerdigt wurden.

Die beschädigte St. Joseph-Kirche wurde bis 1949 wiederhergestellt. 1995 wurde die Krypta umgebaut und als Gedenkstätte für die Opfer des Krieges geweiht.

Kirche St. Joseph
Müllerstrasse 161
13353 Berlin – Wedding