Alte Nazarethkirche

Die Alte Nazarethkirche gehört zu den vier Vorstadtkirchen, die auf Weisung von König Friedrich Wilhelm III. erbaut wurde. Sie entstand in den Jahren 1832 – 1835 nach den Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel direkt an der Müllerstrasse. Der Leopoldplatz war damals noch nicht existent.

Schinkel entwarf entsprechend dem Stil dieser Zeit einen einfachen Saalbau ohne Turm im klassizistischen Rundbogenstil. Die Fassaden bestehen aus verputzten Ziegeln. Die Eingangsseite ist mit einem Dreiecksgiebel und einer großen Fensterrosette geschmückt.

Entsprechend der damals noch kleinen Zahl an Gemeindemitgliedern besitzt die Alte Nazarethkirche nur eine kleine Grundfläche. Es war geplant, die Alte Nazarethkirche bei steigenden Mitgliederzahlen entsprechend zu erweitern. Diese Pläne wurden aber nie ausgeführt, so dass die Alte Nazarethkirche teilweise unverändert erhalten geblieben ist.

Als die Mitgliederzahlen der Gemeinde stiegen, geschah das so rasant, dass statt der Erweiterung der Alten Nazarethkirche ein Neubau direkt hinter dem alten Kirchengebäude geplant wurde. Die Neue Nazarethkirche entstand Ende des 19. Jahrhunderts, die Alte Nazarethkirche wurde fortan für die Gemeindearbeit genutzt, Gottesdienste fanden hier nicht mehr statt.

In den Jahren 1905 – 1906 wurde ein Umbau vorgenommen, um die Räumlichkeiten besser nutzen zu können. So wurde im Kirchenschiff eine Zwischendecke eingezogen, um eine zusätzliche Etage zu schaffen. Zur besseren Belichtung wurden im Erdgeschosse zusätzliche Rundbogenfenster eingelassen.

Die Zerstörungen durch die Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg waren relativ geringen. Allerdings brannte 1944 das Dach ab und wurde von 1952 – 1954 wieder aufgebaut.

Der letzte Umbau erfolgt in den Jahren 1977 – 1980. Dabei wurde die von Schinkel entworfene Wandfassung im Apsis-Bereich wieder freigelegt und restauriert.

Alte Nazarethkirche
Leopoldplatz
13353 Berlin – Wedding