Hamburger Bahnhof im Stadtteil Moabit, Berlin
Verwaltungsgebäude der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft am Hamburger Bahnhof

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Hamburger Bahnhof (Museum der Gegenwart)

Der Hamburger Bahnhof im Stadtteil Moabit gehört zu den ältesten Bahnhöfen in Deutschland. Er wurde bereits in den Jahren 1845 – 1847 als damaliger Endbahnhof der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft nach Entwürfen des Bahndirektors Georg Ernst Friedrich Neuhaus sowie des Baumeisters Ferdinand Wilhelm Holz erbaut. Er ist der einzige aus dieser Zeit stammende Kopfbahnhof, der bis heute in Berlin erhalten ist.

Der Hamburger Bahnhof wurde als funktionales Gebäude im Stile des Spätklassizismus errichtet. Der ursprünglich außerhalb der Stadtmauern Berlins gelegene Bahnhof besaß eine imposante Schaufassade zur Stadt hin. Zur Invalidenstrasse hin befindet sich der Mitteltrakt mit zwei Rundbogenportalen, die der Durchfahrt von Lokomotiven dienten.

In den Jahren 1874 – 1875 wurde direkt neben dem Hamburger Bahnhof in der heutigen Invalidenstrasse 52 das Verwaltungsgebäude der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft – ebenfalls nach Entwürfen von Neuhaus – errichtet. Allerdings hatte sich in den Jahren der Geschmack in der Architektur geändert, so dass dieses Gebäude im Stile der Renaissance erbaut wurde. Davon zeugt auch die repräsentativ gestaltete Strassenfassade, die entsprechend italienischer Vorbilder gestaltet ist. Heute befindet sich in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude das Landessozialgericht.

Im Mai 1884 wurde die Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft im Rahmen der Verstaatlichung von Privatbahnen durch den Preußischen Staat übernommen. Dies sowie die wachsende Bedeutung des Lehrter Bahnhofs führte im Jahre 1885 zur Schließung des Hamburger Bahnhofs für den Reiseverkehr.

Ab 1906 wurde das Bahnhofsgebäude vom Königlichen Bau- und Verkehrsmuseum genutzt. Die Bahnsteighalle wurde zugunsten von Verwaltungsräumen und Wohnräumen abgerissen.

Mit dem Anwachsen der Museums-Sammlung wurden weitere Anbauten notwendig. So wurden in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1909 – 1911 und 1914 – 1916 die beiden Flügelbauten zur Invalidenstrasse errichtet. Auf diese Weise entstand in der Mitte ein großer Vorhof, der Ehrenhof.

1944 wurde der Hamburger Bahnhof während des zweiten Weltkrieges stark beschädigt und blieb vorerst für die Bevölkerung geschlossen. Nach 1945 war der Bahnhof im Besitz der Reichsbahn, bis er 1984 Rahmen der Übernahme des S-Bahnstrecken-Netzes in den Besitz der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) überging. Bereits im gleichen Jahr übernahm der Berliner Senat die Ruinen des Bahnhofs.

Bereits Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts reiften Pläne, den Hamburger Bahnhof erneut einer Museumsnutzung zuzuführen. Nach umfangreichen Restaurierungen und einem Wiederaufbau nach alten Vorbildern wurde der Hamburger Bahnhof schließlich als Museum für zeitgenössische Kunst – Museum der Gegenwart – wiedereröffnet.

Hamburger Bahnhof (Museum der Gegenwart)
Invalidenstrasse 50 – 51
10557 Berlin – Moabit

Hamburger Bahnhof (Landessozialgericht Berlin)
Invalidenstrasse 52 / Heidestrasse
10557 Berlin – Moabit